Ich könnte statt Binah auch Shakti sagen und alles bereits Gesagte träfe ebenso auf den linkshändigen Tantrismus zu, dessen Ruf genauso ramponiert ist wie jener der Schwarzen Magie. Die Ablehnung dieser Wege beruht meines Erachtens nun weniger auf den ihnen nachgesagten tabubrechenden Ausschweifungen und sexuellen Exzessen, die eine Tatsache sind, als vielmehr auf der Notwendigkeit eines disziplinierten Willens, dessen es bedarf, diese Ausschweifungen durchzuführen. Alle wollen ein Maximum an Lust in ihrem Leben, aber wer ist bereit, die dafür notwendigen Schritte zu tun und bis zum Ende des Weges durchzuhalten ohne die geringste Rückversicherung, daß es überhaupt ein Ende gibt? Ohne das Versprechen einer Belohnung, ohne Netz und doppelten Boden? Es gibt auch keine Abkürzungen, eigentlich gibt es überhaupt nichts, was dir helfen könnte außer deinem Willen, über alles hinauszugehen.
Sanatana dharma - die Ewige Religion der Verehrung Shaktis, der Energie, im Osten, Thelema - das Gesetz des Ersten Willens ( der immer ein sexueller ist) im Westen, sind die Pfeiler, zwischen denen sich die Göttliche Komödie in unseren Zeiten abspielt.
Vorabdruck aus Frank Lerch's Buch: "the pleasures of Babalon" / 1999 bei Joh. Bohmaier.
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